Vernetzung im Bildungsbereich stärken

Hier sammeln wir Erschienenes, das das große Engagement unserer Mitgliedsvereine, aber auch unser Wirken besonders gut illustriert: Unser unermüdlicher Kampf gegen marode Schulen z.B. findet regelmäßig ein lebhaftes Echo. Für Nachfragen/ Kontaktanfragen stehen wir gern zur Verfügung. Nutzen Sie unser Kontaktformular.
Während des Unterrichts und auf dem Schulhof muss keine Schutzmaske getragen werden. Diese Regel gilt auch für Lehrer, Eltern und Reinigungspersonal, Hausmeister oder Mensa-Mitarbeiter. Für Horte gelten ähnliche Regeln. Es wird zum Start in Schulen und Kitas viel Gesprächsbedarf geben.
Bei der geplanten Veranstaltung „Spicken vor Ort“ stehen die neuen Corona-Regeln zwar nicht auf dem Programm, werden bei Eltern, Lehrern und Erziehern im Erfahrungsaustausch aber sicherlich auch ein große Rolle spielen. Die Themen von „Spicken vor Ort“ sind: Mitglieder gewinnen, Aktive, Ehrenamtliche und Engagierte finden, Anerkennungskultur für ehrenamtiche Arbeit, Kommunikation, Best Practice Beispiele und ein Erfahrungsaustausch.
Der Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg e.V. (lsfb) hat zum Ziel, das Engagement rund um Bildungsstandorte zu stärken. Regionaler Austausch und Qualifizierung sind insbesondere zum Start ins neue Kita-/Schuljahr wichtig, um Mitstreitende für den jeweils eigenen Verein zu finden und Vorstandsposten neu besetzen zu können.
Daher veranstaltet der Landesverband am 20.08.2020 zwischen 17 und 19 Uhr im Atelier Wiebke Steinmetz, Ernst-Thälmann-Straße 12, 17291 Nordwestuckermark, ein „Spicken vor Ort“. Engagierte rund um Kita- und Schulfördervereine haben die Möglichkeit bei anderen (Förder-)Vereinen aus ihrer Region zu „spicken“ und sich so Anregungen für die eigene Fördervereinsarbeit zu holen. Darüber hinaus wird kostenfrei das Seminar „Mitgliedergewinnung und Anerkennungskultur“ angeboten und es gibt Informationen zum Thema Chancengerechtigkeit. Die Teilnehmerzahl ist wegen der Abstandsregeln begrenzt, aber es gibt auch die Möglichkeit digital dabei zu sein.
Herr Schmidt, was erwarten Sie für den Start in Kitas und Schulen, können Betreuung und Unterricht mit den neuen Regeln funktionieren?
Wir hoffen wie alle anderen auch, dass die Infektionszahlen weiterhin nur langsam steigen bzw. im besten Fall wieder abnehmen. Mit dem Blick auf die aktuellen Fallzahlen in Brandenburg gehe ich davon aus, dass sowohl die Betreuung als auch der Unterricht mit den neuen Corona-Regeln funktionieren wird – zumindest für die Kitakinder und Schüler*innen, die nicht zur Risikogruppe zählen.
Welche Rolle haben die Kita- und Schulfördervereine in diesen besonderen Zeiten und was können sie beitragen?
Kita- und Schulfördervereine haben in Zeiten von Corona eine ganz besondere Rolle: Sie machen sich für die Teilhabechancen von jungen Menschen stark, die zum Beispiel von Zuhause aus weniger Unterstützung, finanzielle Ressourcen oder Förderung erhalten als andere. Das merken wir zum Beispiel bei den Anfragen zu unserer unbürokratischen Projektförderung Chancenpatenschaften. In Zeiten von Corona planen Fördervereine beispielsweise digitale Lese- oder Lernpatenschaften und Freizeitaktivitäten für Tandems, die auch mit ausreichendem Abstand gut funktionieren.
Sie gehen als Landesverband in die Offensive und wollen den Kita- und Schulfördervereinen bei der Mitgliedersuche helfen. Gibt es inzwischen zu wenig Interesse an diesem ehrenamtlichen Engagement?
Zu wenig Interesse würde ich nicht sagen. Eltern, junge Menschen und Firmen aus der Umgebung des Bildungsstandorts haben oft nicht auf dem Schirm, wie sie Fördervereine unterstützen können. Neben Zeitspenden ist eine Unterstützung zum Beispiel auch durch Sach- oder Geldspenden möglich. Generell ist das Thema Spenden für Bildung noch nicht im Bewusstsein vieler angekommen. Dafür setzen wir uns als Landesverband gemeinsam mit der spendenfinanzierten Stiftung Bildung ein.
Prinzipiell sollte ehrenamtliches Engagement Spaß machen. Da es bei Fördervereinen ganz unterschiedliche Dinge zu tun gibt, vom Kuchenbacken für das Sommerfest, über das Verwalten von Geldern bis hin zur Interessensvertretung zum Beispiel, findet jede*r einen geeigneten Engagementbereich. Neben dem Sport ist Bildung schließlich das zweitgrößte Engagementfeld bundesweit.
Erleben Sie durch die Corona-Zeit eine Veränderung, also kommen Eltern, Erzieher und Lehrer vielleicht wieder mehr ins Gespräch?
Diese Rückmeldung bekommen wir in der Tat in letzter Zeit häufig. Dadurch, dass Sitzungen der Fördervereine in Teilen inzwischen digital abgehalten werden, ist es für viele leichter daran teilzunehmen. Erzieher*innen und Lehrkräfte waren mit großen Teilen der Eltern in regelmäßigem Kontakt. Aber auch hier erleben wir, dass der Kontakt zu Familien mit geringeren Teilhabechancen oftmals weniger wurde.
Herr Schmidt, es ist schwierig in dieser Zeit in nahe Zukunft zu blicken, aber wie schätzen Sie die Folgen ein? Wird es durch die Pandemie in Kitas und Schulen bleibende Veränderungen geben?
Da bin ich mir ganz sicher. Positiv hat sich die Pandemie oftmals auf die Digitalisierung ausgewirkt. Negative Folgen hat Corona vor allem jedoch für diejenigen, die bereits davor geringere Teilhabechancen hatten. Da gilt es nun gegenzusteuern, zum Beispiel mit Projekten im Rahmen der Chancenpatenschaften: Gleichaltrige Kinder oder Jugendliche mit unterschiedlichen Teilhabechancen bilden sogenannte Tandems. Gemeinsam stärken sie sich in ihrer Freizeit, gärtnern gemeinsam oder bilden Arbeitsgemeinschaften – wofür sie die Fördermittel verwenden möchten, steht ihnen in Absprache mit dem jeweiligen Förderverein frei.
Vielen Dank an Aaron Schmidt vom Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg e.V.
Hier finden weitere Informationen zur Veranstaltung „Spicken vor Ort“
Autor: TMK
Hier finden Sie den ganzen Paritätischen Rundbrief 6/2020 als PDF.
Initiiert werden die Chancenpatenschaften bundesweit von der Stiftung Bildung. In Berlin und Brandenburg ist der lsfb mit der Umsetzung beauftragt. Seit 2016 wurden schon 1500 Chancenpatenschaften gefördert. Wie das genau geht, erläutert Aaron Schmidt, der im Verband für das Projektmanagement zuständig ist:
Kinder (ab vier Jahren) bzw. Jugendliche bilden für eine bestimmte Zeit und für ein bestimmtes Projekt ein Tandem. „Wir achten darauf, dass Kinder mit unterschiedlichen Teilhabe-Chancen ein Tandem bilden“, sagt Aaron Schmidt. So können sie Einblicke in andere Lebenswirklichkeiten erhalten, Verständnis füreinander entwickeln und eventuelle Vorurteile abbauen. „Im Idealfall entstehen daraus Freundschaften, die auch nach dem Ende der Patenschaft weiter bestehen“, so Schmidt.
Schulen, Kitas und deren Fördervereine können für die Patenschaften Fördermittel beantragen. Das ist online mit wenigen Angaben möglich. Pro Tandem gibt es immerhin bis zu 190 Euro. Davon kann man die für ein Projekt notwendigen Anschaffungen bezahlen, zum Beispiel Geräte und Samen für einen Schulgarten, in dem die Tandems dann gemeinsam arbeiten. Aber die Kinder und Jugendlichen können das Geld auch nutzen, um mal ins Kino zu gehen oder in den Zoo, oder ein Eis zu essen oder einen Döner. „Möglich ist alles, was der Festigung des Tandems dient“, versichert Aaron Schmidt. Zu den Chancenpatenschaften gibt es auch ein Video: https://www.youtube.com/.
Der lsfb möchte noch mehr Fördervereine für die Chancenpatenschaften begeistern. „Deshalb organisieren wir regelmäßig Seminare, um die Vorstände zu qualifizieren“, sagt Andreas Kessel, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes. So gibt es am 7. März 2020 einen großen Seminartag in Potsdam. Andreas Kessel ist es vor allem zu verdanken, dass die Zahl der Fördervereine an Schulen und Kitas stetig wächst. Waren es 2004 erst 20 Vereine, sind inzwischen knapp 800 im lsfb organisiert. Und Kessel rührt weiter fleißig die Werbetrommel. Unter anderem mit dem Hinweis auf die Beratungsangebote des Verbandes. Dort gibt es auch ein Handbuch mit „Tipps und Hilfen zu Gründung und Vereinsarbeit“ zum Herunterladen. Außerdem können Verbandsmitglieder den Verleihservice nutzen und zum Beispiel eine Popcornmaschine ausleihen.
Für Aaron Schmidt und Andreas Kessel ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen bei der Ausgestaltung der Chancenpatenschaften ein Mitspracherecht haben. Deshalb finden die beiden es grundsätzlich richtig, dass die Rechte von Kindern endlich ins Grundgesetz aufgenommen werden sollen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) legte Ende November einen Gesetzentwurf vor. Fast auf den Tag genau 30 Jahre nachdem die Vereinten Nationen eine Kinderrechtskonvention beschlossen hatten. Angesichts von Kinderarmut und ungleichen Bildungschancen gibt es in Deutschland noch eine Menge zu tun, damit Kinderrechte Wirklichkeit werden. Der lsfb wird weiter aktiv daran mitwirken.
LANDESNETZWERK BÜRGERENGAGEMENT BERLIN
Blogbeitrag von Helmut Herold, zuletzt überarbeitet 21.01.2020
Aaron Schmidt (links) und Andreas Kessel machen sich stark für Chancenpatenschaften. Foto: Herold
Unter der großen Überschrift „Menschen stärken Menschen“ hat vergangenes Jahr ein sehr umfangreiches Projekt an der Schönwalder Grundschule stattgefunden.
Eltern, Lehrer und Schüler setzten sich intensiv mit dem Thema Gewaltprävention auseinander, und zwar auf vielen Ebenen.
Es wurden Teams gebildet, Eltern eingebunden, Kinderliteratur genutzt und geübt, in Mobbingsituationen für sich und auch für andere auf- und einzustehen.
Die wertvollen Erfahrungen aus dem Projekt will die Schönwalder Grundschule nun teilen – und zwar mit digitaler Technik und ortsunabhängig.
Dafür ist am kommenden Mittwoch ein Online-Seminar angesetzt.
Darauf macht Aaron Schmidt vom Landesverband der Kita- und Schulfördervereine in Berlin und Brandenburg (lsfb) aufmerksam.
Interessierte Eltern, Lehrer und andere können sich dafür über die Internetplattform Zoom anmelden. Inhaltlich geht es um die Förderung von Teilhabeprojekten vor Ort. Beginn ist um 19 Uhr. Der Schulförderverein aus Schönwalde wird in diesem Rahmen über seine Erfahrungen berichten.
„Interessierte können über ein beliebiges Mobilgerät mit Internetzgang teilnehmen“, so Schmidt. Der Zugang findet sich unter folgendem Link und der Meeting-ID: 520 240 471 statt.
Für Fragen steht Jochen Fest vom Landesverband per Mail (jochen.fest@lsfb.de) oder telefonisch unter 030 - 98 56 92 26 zur Verfügung. Es wird empfohlen, den Zugang vorher zu testen.
Von Ingvil Schirling
Die Veranstaltungsreihe "Spicken vor Ort" vom lsfb bietet Engagierten und Interessierten aus Kita- und Schulfördervereinen in verschiedenen Brandenburger Landkreisen ein lokales Austauschformat. Ziel hierbei ist es, bei anderen zu "spicken" und sich Ideen für den eigenen Bildungsstandort zu holen.
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